LAUTSPRECHER-TEST AUS STEREO 3/1999
CD
HIFI EXKLUSIV
LAUTSPRECHER
KABEL: Audioplan Super-AF (NF), Audioplan
LS 8/ Fl MS In Concerto/XLO 550 Pro (LS)
sen, um die Modellpflege vom Beginn
an übersehen zu können. Obwohl die
MK
II
vor allem im Bereich der oberen
Mitten und Höhen sanfter und stim-
miger agiert, im Baß forscher mar-
schiert sowie in vielen anderen Diszi-
plinen das ursprüngliche Konzept wei-
terentwickclt, bleibt sie doch eine typi-
sche 1.3. Und das ist gut so!
D
ieses Motto hat sich Dynaudio selbst
auf die Fahnen geschrieben - und
sich bislang dran gehalten Bestes Bei-
spiel ist der Zwei-Wege-Lautsprecher
Contour 1.3 (Foto). A s Nachfolger der be-
kannten Contour 1 begann er Ende '9' sei-
ne Karriere Schnell hatte sich herumge-
sprochen, daß die kompakte Dänin er
staunlich wenig Kompromißbereitschaft
bezüglich des Baßdrucks abverlangte. Die
Klangqualität der 1 3 war sehr verstärket-
abhängig. Wurde sie konsequent ange-
steuert. lief s e zur Höchstform auf Ich er-
innere mich, sie einmal in Verbindung
mit
Pass' Aleph O-Monos und einem Wadia-
Player gehört zu haben. Selten durfte ich
Stimmigeres erleben. Camtechs
V10>
stellte sie aber auch zufrieden.
angeboten wird (Test in STEREO
12/97), öffnet hinten ein Baßreflexrohr
das Gehäuse. Und doch ist die SE ei-
ne ganz neue Box geworden.
So setzen die Dänen ein ei-
gens für die SE entwickeltes
17-Zentime
ter-
sis ein. Ge-
genüber
der
Normalversion dimensionierten
sie die Schwingspule und das Ma-
gnetsystem, bei dem zwei Materia-
lien Zusammenwirken, neu, was
unter anderem eine größere Aus-
lenkung der Membran ermög-
licht. Davon sollen Schnelligkeit
und Präzision sowie Pegelfestigkeit
und Tiefbaßverhalten profitieren.
Auch der hier verwendete Gewebe-
Hochtöner mit verstärktem Antrieb
findet sich in dieser Form in keiner der
Die für ein
Zwei-Wege-
Systein auf-
wendig be-
stückte Wei-
che verteilt
sich auf zwei
Platinen
anderen Dynaudio-Boxen.
Beide Treiber bekommen ihre Signa-
le von einer auf zwei Platinen aufge-
bauten Frequenzweiche zugeteilt. De-
ren Flankensteilheit fällt mit sechs De-
zibel pro Oktave Dynaudio-typisch
flach aus. Mehr als 20 Bauteile sind we-
gen einiger spezieller Schaltungen not-
wendig. Eine Bi-Wiring/Bi-Amping-
Option ist nicht vorgesehen. Sie würde
die Impedanzlinearisierung des
Systems deutlich erschweren.
Außerdem haben die Doppel-
Anschlüsse nicht nur Vorteile.
Wie wir immer wieder feststel-
len, bilden die Brücken für den
Betrieb mit nur einem Kabel eine
Stolperfalle für die Homoge-
nität, weshalb manche Hersteller
wie Audiodata oder Audio Phy-
sic
einige
ihrer
Boxen
auf
Wunsch auch mit nur einem
Paar Buchsen liefern. Von der
Versteifung des
Gehäuses mit Platten
aus Aluminium und Gips kam man
Statt des run-
schnell wieder ab.Sie brachten keine
den Kunststoff-
Verbesserung.
terminals der
Die Dynaudio 1.3 SE gehört, wie ihre
1.3 MKII
(unten)
günstigere Schwester auch, auf einen
hatdieSE-Ver-
soliden Ständer. Versuche, den Laut-
sion eine sta-
Sprecher ins Regal zu stellen, scheitern,
bile Alumini-
Zum einen kommt dann durch die Nä-
umplatte mit
he der Wand zur ohnehin kräftigen
WBT-Klemmen
Abstimmung eine Baßüberhöhung.
Zum anderen verflacht aufgrund der
frühen Reflexionen die exakte Räum-
lichkeit, zu der alle 1.3er fähig sind.
Doch diese klare Parallele kann nicht
verdecken, daß sich die SE klanglich
zur bekannten 1.3 MKII nur wie eine
„Halbschwester“ verhält. Der andere
Teil ihrer Gene stammt von den Stand-
modellen der Contour-Serie, etwa der
kernigen 3.0. Wir haben uns extra
noch einmal die U r-1.3 kommen las-
Dänen
lügen nicht
162 STEREO 3/99
CD-LAUFWERK: Mark Levinson No.31.5, TAG
McLaren CDT20
D/A-WANDLER: C.E.C. DX51, Mark Levinson
No.360
VORVERSTÄRKER: Audionet Pre G 2
ENDVERSTÄRKER: Mark Levinson No.33H,
LAUTSPRECHER:
Audioplan
Kontrapunkt IV,
Dynaudio Contour 1.3 Mk II, JMLab Mini Utopia
H örtest C D s
KOMPONENTEN DER TESTANLAGE
BENJAMIN BRITTEN:
NOYE'S FLUDDE, THE
GOLDEN VANITY;
LONDON 436 397-2
Brittens Singspiel über die
Arche Noah, 1961 live eingespielt, gehört zu
den besten Aufnahmen überhaupt. Was hier
an Räumlichkeit, Dynamik und unmittelbarer
Bühneatmosphäre geboten wird, sucht seines-
gleichen. Auch für Klassik-Muffel geeignet.
LYNN MILES: NIGHT IN A
STRANGE TOWN; PHILO
1215 (IN-AKUSTIK)
Mit 10 Jahren hat sie ange-
fangen, Songs zu schreiben.
Die Kanadierin ist kein Plastikpüppchen aus
der Pop-Retorte, sondern eine gestandene
Musikerin. Das hört man auf Anhieb. Die elf
Kompositionen sind absolut hörenswert.
162
30 JAHRE STEREO